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Grafikdesignerin Inge Heyen gewann Wettbewerb einer Passauer Brauerei.
von Sandra Grünwald
Als sie die Ausschreibung sah, konnte sie nicht anders. "Da musste ich mitmachen", sagt Inge Heyen, "die war wie auf mich zugeschnitten." Die Passauer Brauerei Hacklberg suchte ein Motiv für den Passauer Maidultkrug 2016. Das ist ein Bierkrug, der während des Passauer Volksfestes "Maidult" im Mai 2016 als Sonderedition verkauft wird.
Doch zunächst musste sich Inge Heyen dem Thema gedanklich nähern. "Der Maidult ist so wie das Oktoberfest oder das Dürpelfest", sagt sie. Also habe sie nach einem Motiv gesucht, das die Ausgelassenheit, aber auch die Geselligkeit darstellt, die auf solchen Volksfesten üblich ist. "Ein Kettenkarussell gibt es eigentlich immer", sagt Heyen. So fand sie zu dem Mädchen im Dirndl, das mit wehendem Zopf mit dem Kettenkarussell fährt.
Um dieses farbenfrohe Motiv umzusetzen, bediente sich Inge Heyen dem Scherenschnitt. "Scherenschnitte müssen ja nicht immer kleinteilig und schwarzweiß sein." Immer wieder mal arbeitet Inge Heyen mit Papier und Schere. Dabei sitzt sie als selbstständige Grafikdesignerin sonst eigentlich meistens vor dem Computer. Das schöne daran sei, dass man seine Schritte wieder rückgängig machen könne. Scherenschnittentwürfe kommen indes eher selten vor, auch wenn sie Inge Heyen sehr viel Spaß machen.
Für ihre Scherenschnitt-Collagen benutzt sie oft gewöhnliche Papiere, die sie dann mit Farbe bestreicht. "Inzwischen hat sich schon ein reicher Fundus angesammelt", verrät die Grafikdesignerin. Trotzdem ist dann doch meist nicht der richtige Farbton dabei und sie fängt wieder an zu malen. "Ich habe schon einige Illustrationen gemacht", sagt Heyen. Und die Ausschreibung sei ein schöner Anlass gewesen, wieder Papier und Schere zur Hand zu nehmen. Dass es dann gerade ihr Motiv geschafft hat, von der Jury als bester Entwurf ausgewählt zu werden, hat sie selbst überrascht. "Es ist eine große Ehre", freut sie sich.
Noch mehr gestutzt hat sie, als sie erfuhr, dass ihr Motiv gleich auf 11.000 Bierkrüge gedruckt wird. "Das wusste ich nicht, dass es so viele sind", gibt sie zu. Natürlich kann sie es kaum abwarten, den ersten Maidultkrug in der Hand zu halten. Und eine Aufgabe wartet dann auch noch auf sie. "Ich muss einige Krüge signieren." |