Pressebericht


Foto: Martin Kempner
Bus heißt auf Türkisch Otobüs

Die Solinger Grafik-Designerin Inge Heyen hat im Klett-Verlag zwei Sprach-Bilderbücher für Vorschulkinder veröffentlicht. Türkisch, Französisch, Englisch und Spanisch sind die Sprachen, die vermittelt werden.

Es begann mit einem Bilderbuch, das sie für einen Freund in England entwarf: Auflage zwei Exemplare, eins für den Freund, der gerade Vater geworden war, eins hat Inge Heyen selbst behalten. Ein wenig Deutsch lernen sollte der Freund, schließlich stand ein Besuch in Solingen an bei der selbstständigen Grafik-Designerin, die in einem idyllischen Fachwerkhäuschen in der Poschheide wohnt. Das kleine Büchlein, mit Fotos und den passenden Worten dazu, hat ihr jetzt Glück gebracht. Beim Verlag Ernst Klett Sprachen öffnete es der 39-Jährigen die Türen. Jetzt sind zwei Bücher bei PONS erschienen, dem Sprachen-Zweig des Verlages. „Wie sagst Du dazu?“ wendet sich an Kinder zwischen drei und sieben Jahren, einmal in Englisch-Türkisch-Deutsch und einmal in Spanisch-Französisch-Deutsch.

SWS-Bus und Nachbars Katze
Auf 15 Doppelseiten mit jeweils vier Fotos, die auch von der Autorin stammen, werden alltägliche Dinge gezeigt und in den jeweiligen Sprachen benannt. So hat auch ein Bus der Solinger Stadtwerke Eingang in das Wörterbuch gefunden, und die Kinder erfahren, dass er auf Türkisch Otobüs heißt. Die schwarze Katze des Nachbarn, schöne Bilder und die Möglichkeit für die Kinder, fremde Sprachen zu lernen.

Getestet hat Inge Heyen ihre Bücher zwar nicht an eigenen Kindern, doch sie ist sechsfache Tante und hat viele Kinder in ihrem Bekanntenkreis. Das Buch reiht nicht nur wahllos Begriffe aneinander; wer möchte, kann eine Geschichte dazu erfinden. So bieten die kleinen Sprachführer auch bei mehrmaligem Anschauen immer wieder neue Möglichkeiten. Für Kindergärten sind sie ebenso geeignet wie für gemeinsames Lesen in der Familie oder mit Freunden, deutschen wie ausländischen. Bei der Motivwahl wurde so manches Mal ausgetauscht, das lag vor allem an sprachlichen Schwierigkeiten. So heißen zum Beispiel knöchelhohe Schuhe im englischen "boots" und nicht "shoes". Auch mussten die Motive klar erkennbar sein, berichtet die Autorin, die bewusst ganz realistische Motive aus dem Alltagsleben ausgesucht hat. Auch das Schriftbild stammt von der Grafik-Designerin, die auch in vielen anderen Bereichen zu Hause ist. So entwarf sie zum Beispiel Kataloge für Walbusch und die Firma Niegeloh, und Informationsbroschüren für Rheinbraun und das Ohligser Altenzentrum. Die Zusammenarbeit mit dem Verlag Ernst Klett Sprachen würde sie gerne fortsetzen, eine Menge Ideen hat sie schon.

Solinger Morgenpost, 26. Februar 2005, von Annemarie Kister-Preuss